Thema Sicherheit

Auf Sicherheitstour durch die eigene Wohnung

© Robert Kneschke / fotolia.com
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Auch im höheren Alter wollen viele Menschen lieber zu Hause bleiben, als in ein Senioren- oder Pflegeheim zu ziehen. Wenn es die körperliche und mentale Gesundheit zulässt, können auch ältere Menschen lange Zeit selbständig wohnen. Allerdings steigen im Laufe der Zeit die Sturz- und Unfallgefahr. Die meisten Unfälle passieren nach wie vor in und rund um das eigene Haus – logisch, denn dort verbringt man auch die meiste Zeit. Mit unterschiedlichen Anpassungen in der Wohnung können die Räume altersgerecht gestaltet und das Risiko auf einen Unfall kann erheblich verringert werden.

1.    Wohnzimmer

Ein wackeliger Tisch kann umfallen und bietet keinen Halt, wenn man sich darauf stützen will. Auch Stühle, Schränke und andere Möbelstücke im Wohnzimmer sollten robust und stabil sein. Bodenvasen und ähnliche Dekorationen dürfen niemals im Gehbereich abgestellt werden, da sie dort zu Stolperfallen werden.

Schnell übersehen, gerade wenn man ein Tablett mit Kaffeetassen oder etwas anderes in der Hand hat, sind freiliegende Kabel, wie die vom Fernseher oder Telefon. Diese, aber auch Verlängerungskabel und Netzteile, sollten möglichst so verlegt werden, dass niemand an ihnen hängen bleibet. Ein längeres Kabel, das mit Kabelschellen über Türrahmen oder an Fußleisten entlang geführt wird, kann durchaus die bessere Wahl sein. Lässt es sich nicht vermeiden Kabel im Gehbereich zu verlegen, dann sollten diese mit breitem Klebeband in einer Warnfarbe fixiert werden.

Geräte, wie zum Beispiel ein schnurloses Festnetztelefon haben viele Vorteile. Während des Telefonierens gibt es mehr Bewegungsfreiheit und das Telefon kann auch ohne Probleme kurz in einen anderen Raum mitgenommen werden. Die seniorengerechten Geräte mit extra großen Tasten und Kurzwahltasten mit Piktogrammen sind sowieso besser geeignet als Standardmodelle, wenn im hohen Alter das Telefonieren zu einer Herausforderung wird.

 2.    Küche

Viele Unfälle im Haushalt passieren in der Küche. Wichtig ist, dass alle Bewohner an alle Küchenschränke herankommen, ohne dass sie auf einen Tritt oder eine Leiter zurückgreifen müssen. Der Boden muss leicht zu reinigen und möglichst rutschfest sein.

Ein Gasherd bringt zusätzliche Risiken mit sich. Die offene Flamme oder ein Fettbrand kann schnell zu einem Hausbrand und ein offener Gashahn oder versehentlich gelöschte Wachflamme zu Gasvergiftungen oder Explosionen führen. Deswegen darf nicht auf einen Rauchmelder in der Küche verzichtet werden.

Um zu vermeiden, dass zum Beispiel Teewasser komplett verdampft oder die Milch überkocht, sind Wasser- und Milchkocher sehr hilfreich. Diese schalten sich automatisch aus, wenn die richtige Temperatur erreicht wurde und beugen so Schäden am Herd und den Töpfen vor.

3.    Bad und Toilette

Das Bad und die Toilette sollten möglichst barrierefrei sein. Eine begehbare Dusche mit einem Duschsitz ist deswegen optimal. Die unterschiedlichen Modelle bieten nicht nur Komfort beim Duschen, sondern erhöhen auch die Sicherheit. Wenn nur eine Badewanne vorhanden ist, erleichtert ein Badewannenlift das Ein- und Aussteigen. Unerlässlich sind Gummimatten in und vor der Wanne, die auch nassen oder eingeseiften Füßen Halt bieten. Der Boden sollte leicht zu reinigen sein, so dass gekleckertes Shampoo oder Öl schnell entfernt werden kann und sich keine glatten Flächen bilden können.

Feste Haltegriffe an den Wänden sorgen für mehr Stabilität. Sie sollten vor und in der Dusche und auch am WC angebracht werden, so dass man immer eine Hilfe beim Aufstehen hat. Zudem kann es nötig sein, den Toilettensitz zu erhöhen. Da diese für ältere Menschen meistens zu niedrig sind, kostet es sehr viel Kraft, nach dem Gebrauch wieder aufzustehen. Auch macht die meist geschlossene Form der Toilette die wichtige Intimhygiene fast unmöglich. Mit einer Toilettensitzerhöhung kann die Sitzposition um 8 bis 20 cm erhöht werden und viele Modelle verfügen über einen sogenannten Hygieneeingriff, damit die Intimhygiene problemlos und ohne körperliche Einspannung erledigt werden kann.

 4.    Flur und Treppenhaus

Im höheren Alter wird die Treppe zum größten Feind. Gerade beim Herunterlaufen, verpasst man leicht eine Stufe und speziell Stürze im Treppenbereich ziehen lästige Verletzungen nach sich. Umso wichtiger ist es, dass die Treppenstufen breit genug sind, frei von Obstakeln und rutschfest. Die Geländer sollten vor der ersten Stufe anfangen und über die Treppe hinaus noch einige Zentimeter weiterführen. Wenn die Treppe eine zu große Herausforderung wird, kann am Geländer ein Treppenlift eingebaut werden.

Auch die richtige Beleuchtung ist im Treppenhaus und im Flur sehr wichtig. Die Lichtquellen müssen ausreichend Licht spenden, dürfen aber niemanden blenden. Praktisch sind auch Lampen mit einem Bewegungssensor, die Treppe und Flur sofort beleuchten, ohne dass vorher nach dem Lichtschalter gesucht werden muss. Teppiche und Läufer sollten auf Unterlegern liegen, damit sie nicht verrutschen und keine Falten entstehen.

 5.    Schlafzimmer

Ähnlich wie bei der Toilette kann auch ein zu niedriges Bett für Probleme sorgen. Hinlegen und Aufstehen verlangen viel Kraft und können zu Rückenverletzungen führen. Die Lösung ist ein elektrisch in Höhe verstellbares Bett, eventuell mit Haltegriffen. Mit einer Fernbedienung kann das Bett hoch- und heruntergefahren werden. Die Klappfunktion am Kopfende ist nicht nur bequem, wenn man entspannt lesen will, sondern hilft, ähnlich wie ein Aufstehstuhl, den Körper in die richtige Position zum Aufstehen zu bringen.

Ansonsten ist es im Schlafzimmer wichtig, dass die Nachtlampe vom Bett aus bequem zu bedienen ist sollte. Auch Notrufe sollten vom Bett aus einfach zu machen sein. Dafür eignet sich ein extra Telefonanschluss im Schlafzimmer oder ein Hausnotrufgerät. Schließlich ist auch im Schlafzimmer die Rutschgefahr oft sehr hoch. Wer mit Strümpfen schläft, sollte immer welche mit Gummi an den Unterseiten kaufen, damit ein nächtlicher Ausflug ins Bad nicht zu einer Rutschpartie wird. Auch ein flacher und rutschfester Vorleger vor dem Bett sorgt für mehr Stabilität beim Aufstehen und beugt Stürzen vor.

6.    Unterwegs

Laut Statistik verursachen ältere Menschen mehr Unfälle im Straßenverkehr. Deswegen ist es sinnvoll, ab einem bestimmten Punkt auf das eigene Auto zu verzichten. Das heißt aber nicht, dass die Mobilität dadurch auf einmal sehr eingeschränkt werden sollte. Mit einem Elektromobil oder Elektroauto sind alle Strecken innerhalb der Stadt ohne Probleme zu fahren. Der Energieverbrauch der modernen Modelle ist sehr niedrig und sie sind im Laufe der Zeit immer erschwinglicher geworden.

Bei Spaziergängen mit dem Hund oder dem Einkauf im Supermarkt um die Ecke bieten mobile Hausnotrufe extra Sicherheit. Der kleine, leichte Sender wird um den Hals getragen und kann zu jeder Zeit auf Knopfdruck eine Verbindung zu einem Rettungsdienst herstellen. Es gibt auch Modelle, die nach einer gewissen Zeit einen Notruf auslösen, wenn der Träger stürzt und über längere Zeit liegen bleibt. Eine Alternative ist das Seniorenhandy, mit dem man dank des einfachen Layouts schnell Verwandte, Ärzte oder den Pflegedienst anrufen kann.

Zum Schluss sollte auch im Garten und Türbereich alles sicher und übersichtlich sein. Die Beleuchtung der Gartenwege sollte automatisch eingeschaltet werden, wenn der Garten betreten wird. Auch im Türbereich ist ausreichend Licht, um zum Beispiel den richtigen Schlüssel zu finden, sehr wichtig. Wenn die Haustür eine schwere Brandschutztür ist, kann ein elektrischer Türöffner eingebaut werden, der das Öffnen und Schließen erleichtert.

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Frank Dewes

Frank Dewes ist Geschäftsführer der Devita GmbH, dem Spezialist für hochwertige Pflege- und Seniorenmöbel mit Sitz im Saarland.

Durch mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Schreinermeister und den regen Austausch mit Pflege- und Seniorenheimen erfüllen seine Devita Sessel sowohl die Bedarfsanforderungen pflegebedürftiger Menschen wie auch den Anspruch an ein optisch eindrucksvolles Design und einen hohen Komfort.

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